Begeistertes Publikum und enthusiastische Kritiken für die Neuinszenierung von Gioachino Rossinis „Guillaume Tell“ von Tobias Kratzer und Rainer Sellmaier, dem RING AWARD 08 Gewinnerteam, welche am 5. 10. 2019 an der Operá de Lyon (in Ko-Produktion mit Badisches Staatstheater Karlsruhe) Premiere feierte. Eine packende Parabel über Kultur und Barbarei. Regisseur Tobias Kratzer (im Interview mit Operá de Lyon): „Wenn der Samen des Terrors einmal gesät ist, gibt es kein Zurück in den Zustand der Unschuld mehr.“
Ein kleiner Auszug aus den Kritiken:
„Kratzer geht es um die grundlegende Bedrohung von Zivilisation durch die Gewalt von Barbaren. Und um den Preis, den eine wehrhafte Gesellschaft für den Widerstand dagegen zahlt. Er hat das analytisch und der Musik auf den Grund gehend wie immer gemacht. Und bei aller – fast schon altmeisterlichen – Reduktion der Mittel, jenseits von Überwältigungsopulenz mit einer mustergültig packenden Personenführung mehr als nur bewältigt.“ ( Joachim Lange, nmz)
„Diese Inszenierung der Ouvertüre ist prägnant und brillant, das Böse vernichtet die Kultur. […]
Kratzer ist nicht erst seit seinem Bayreuther „Tannhäuser“-Triumph in diesem Sommer derzeit einer der spannendsten Opernregisseure. Mit äußerster Konsequenz erzählt er stets mit den Motiven einer Oper eine Geschichte, auf die man zunächst oft gar nicht käme, die dann aber oft außerordentlich gut funktioniert und gar nicht wie Tünche, sondern wie aus dem Stück heraus entwickelt wirkt.“ (Egbert Tholl, SZ)
„Tobias Kratzer aber, der hier ein allzu gerne als gefälliges Gesangsstück missachtetes Meisterwerk, zu einem musikalisch seine analytischen Tugenden ausspielenden, ungemein klugen Kammerspiel in strengem Schwarzweiß reduziert hat, schließt brillant mit einem berechtigten Fragezeichen.“ (Manuel Brug, Klassiker)
Photos (c) Stofleth