Intendant, Deutsche Oper Berlin
Dietmar Schwarz wurde in Biberach an der Riss geboren. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in München und an der Pariser Sorbonne. Seine beruflichen Stationen waren das Theater Freiburg, das Bremer Theater und die Oper Frankfurt. 1994 kehrte er als Leitender Dramaturg für Musiktheater an das Bremer Theater unter der Intendanz von Klaus Pierwoß zurück. Ab 1998 war er Operndirektor am Nationaltheater Mannheim, von 2006 bis 2012 in gleicher Position am Theater Basel. Unter seiner Leitung wurde das Haus in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Opernwelt“ zwei Mal in Folge zum „Opernhaus des Jahres“ (2009 und 2010) gewählt.
Im Sommer 2012 übernahm Dietmar Schwarz die Intendanz der Deutschen Oper Berlin, die er programmatisch mit Helmut Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ eröffnete. Denn die Präsentation zeitgenössischen Musiktheaters ist ihm ein besonderes Anliegen: Jedes Jahr steht eine große Uraufführung auf dem Spielplan, so u. a. Andrea Lorenzo Scartazzinis „Edward II.“, Aribert Reimann „L’Invisible“ und Detlev Glanerts „Oceane“.
Neben der Erneuerung des klassischen Repertoires durch Regisseure wie Christof Loy, Robert Carsen, Christian Spuck und Benedikt von Peter bildet die französische Grand Opéra einen Programmschwerpunkt: Mit „Vasco da Gama“, „Les Huguenots“ und „Le Prophete“ werden die wichtigsten Werke von Giacomo Meyerbeer an der Deutschen Oper Berlin präsentiert. Gemeinsam mit Generalmusikdirektor Donald Runnicles verfolgt Dietmar Schwarz Saison übergreifend die Präsentation von Werken Benjamin Brittens sowie der Deutschen Oper der zwanziger Jahre, u. a. Alban Bergs „Wozzeck“ und Alexander von Zemlinskys „Der Zwerg“.
Die Spielstätte TISCHLEREI (eröffnet im November 2012) schafft einen perfekten Raum für experimentelles Musiktheater, Uraufführungen von Kinderopern sowie für Projekte des Jugendprogramms.
Dietmar Schwarz ist Jurymitglied des RING AWARD, des Internationalen Wettbewerbs für Regie und Bühnengestaltung in Graz, und wurde zum Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ernannt.
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