Don Giovanni reicht dem Komtur die Hand. Die Wellen des Schicksals schlagen über ihnen zusammen, es geht um Weiterleben oder Höllentod. Hier schließt sich der Opernkreis, der mit dem Mord begonnen hat.
Die Inszenierung setzt mit dem Tod Don Giovannis ein: Die Sekunden gefrieren zu einem endlosen Augenblick, dehnen sich aus, werden zu einer Zeitschleife im Angesicht des Todes. Was in der Realität nur einen Moment andauert, wird in Don Giovannis Kopf zu einer Reise durch seine Erinnerungen, die ihn von einem Bild ins nächste wirft und sich aus seiner Perspektive auf das Erlebte speist.
Dabei wird er angetrieben von der Frage: Wie konnte es bloß so weit kommen?
Don Giovanni stolpert in einen Raum – Decken, Wände, Kleidung, alles aus demselben Muster. Spiegelbilder seiner selbst treten ein. Aus seiner Erinnerung entsprungen, verwandeln sie sich in die jeweiligen Figuren und vervielfachen sich oder verschwinden, je nach seiner Wahrnehmung. Die Verwirrung, wer eigentlich wer ist, wird zum Prinzip gemacht.
Zwischen Hybris und Überforderung versucht Don Giovanni die Kontrolle zu behalten und seine Vision absoluter Freiheit zu verteidigen.
Regie: Alicia Geugelin – Dirigier-, Klavier- & Musiktheaterregiestudium. Nominierung Pavasaris für den lettischen Nationaltheaterpreis. Arbeiten u.a. an der Staatsoper Hamburg und der Opéra National de Montpellier. Preisträgerin des Warnke-Förderpreises, Gewinnerin des Start Off-Wettbewerbs. Alumna der Claussen-Simon-Stiftung sowie der AMH.
Bühnengestaltung: Christin Schumann – Studium der Szenografie in Hannover. Assistenzen am Theater Bremen, Schauspielhaus Zürich und beim Film. Von 2018 bis 2020 feste Ausstattungsassistentin am Theater Osnabrück. Eigene Arbeiten u.a. in der Opera Stabile der Staatsoper Hamburg, am Theater Regensburg und der Opéra National de Montpellier.
Kostümbild: Pia Preuß – Ausbildung zur Modeschneiderin, anschließend Studium Medienkultur- und Musikwissenschaften in Köln. 2019 Bachelor in Kostümdesign an der HAW in Hamburg, derzeitiges Masterstudium ebenda. Arbeiten u.a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Thalia Theater und an der Opéra National de Montpellier.
Dramaturgie: Elise Schobeß – Studium Musik- und Politikwissenschaften sowie Dramaturgie. Seit 2019 künstlerische Promotion an der HfMT Hamburg über postdramatisches Musiktheater. Produktion u.a. an der Staatsoper Hamburg, der Opéra National de Montpellier oder beim Steirischen Herbst Graz. Alumna der Studienstiftung sowie der AMH.
der Oper Graz:
Don Giovanni: Dariusz Perczak
Leporello: Julian Kumpusch
Komtur: Daeho Kim
Donna Elvira: Antonia Cosmina Stancu
Donna Anna: Katharina Melnikova
Don Ottavio: Pavel Silich
Korrepetitor: Paul Willot-Förster, Maris Skuja
Arrangement: Steven Tanoto
Sound Design: Nick Acorne
Inspizient: James Jolly
Photos (c) Susanne Hassler